Albrecht Dürer, ein Meister der Renaissance, schuf mit seinem Bild “Feldhase” ein Aquarell, das bis heute in seiner Detailtreue und Lebendigkeit unübertroffen bleibt. Dieses Werk ist nicht nur ein Zeugnis seiner technischen Fähigkeiten, sondern auch ein faszinierendes Studienobjekt für Kunstliebhaber und Historiker.
Das Aquarell von Albrecht Dürer Feldhase aus dem Jahr 1502 gilt als eine der bekanntesten Naturstudien des Künstlers. Das Werk zeigt einen Hasen in hockender Position auf nahezu quadratischem Papier, wobei die Komplexität des Tieres durch die Perspektive und die Detailgenauigkeit der Fellzeichnung hervorgehoben wird.
Die Darstellung ist naturnah und detailliert, wobei die Ohren und das Auge des Hasen die tierische Wahrnehmung symbolisieren. Interessant ist, dass im Auge des Hasen ein Fensterkreuz gespiegelt wird, was darauf hindeutet, dass sich das Tier im Haus befindet.
Dieses Detail ist ein Topos der Porträtmalerei, den Dürer aus der niederländischen Malerei übernommen hatte.
Inhalt
Historischer Kontext des Werkes
Der “Feldhase” wurde ohne symbolische Bedeutung und nicht als Attribut dargestellt, sondern diente allein der naturhaften Präsentation. Es ist unwahrscheinlich, dass Dürer einen lebenden Feldhasen für dieses Bild gezeichnet hat. Das Werk entstand in einer Zeit, in der Dürer zahlreiche Naturstudien anfertigte und sich intensiv mit der Darstellung von Tieren beschäftigte.
Technische Brillanz: Dürers Aquarelltechnik
Die Aquarelltechnik Dürers zeigt sich in der differenzierten Anwendung verschiedener Brauntöne bis hin zum getrübten Weiß, auf die er rhythmisch strukturierte Haarlagen setzte. Die Zeichnung der Haare illustriert die Felldehnung in der Hockstellung und vermittelt die weiche, glänzende Beschaffenheit des Fells.
Symbolik und Bedeutung des Feldhasen
Obwohl der “Feldhase” wahrscheinlich ohne eine tiefere symbolische Bedeutung geschaffen wurde, ist die Darstellung so lebensecht, dass sie den Betrachter in ihren Bann zieht. Die Ambivalenz zwischen der statischen Präsenz des Hasen und der angedeuteten Bewegung und Fluchtlatenz verleiht dem Bild einen überzeitlichen Reiz.
Das Original des “Feldhasen” ist das prominenteste Objekt der Albertina in Wien und wird nur selten öffentlich ausgestellt, um es zu schützen. Kopien und Nachahmungen des Werkes, insbesondere von Hans Hoffmann, trugen zur Entstehung des Tierstücks als neuen Bildtypus bei.
Leben des Künstlers Albrecht Dürer
Der Name Albrecht Dürers leitet sich vom ungarischen “Ajtósi” ab, was auf Deutsch “Türer” oder “Türmacher” bedeutet. Sein Vater, Albrecht Dürer der Ältere, stammte aus dem Dorf Ajtós in Ungarn und war in Deutschland als “Thürer” bekannt. Der Künstler passte die Schreibweise an die fränkische Aussprache an und nutzte schließlich “Dürer” für sein berühmtes Monogramm, das aus einem großen A mit einem untergestellten D besteht.
Albrecht Dürer wurde am 21. Mai 1471 in Nürnberg als Sohn des Goldschmieds Albrecht Dürer der Ältere und seiner Frau Barbara Holper geboren. Er wuchs in einem eigenen Haus unterhalb der Burg in Nürnberg auf. Seine Mutter, eine fleißige Kirchgängerin, brachte insgesamt 18 Kinder zur Welt, von denen jedoch nur drei überlebten. Dürer erlernte zunächst das Goldschmiedehandwerk bei seinem Vater und besuchte die Schule bis zu seinem 13. Lebensjahr. Später arbeitete er bei dem Nürnberger Maler Michael Wolgemut, wo er vermutlich an der Schedelschen Weltchronik mitwirkte.
Dürer unternahm von 1490 bis 1494 seine erste große Reise, die ihn unter anderem in die Niederlande und ins Elsass führte. Er kehrte 1494 nach Nürnberg zurück und heiratete Agnes Frey, die Tochter eines befreundeten Goldschmieds. Diese Ehe blieb kinderlos. In den folgenden Jahren schuf Dürer zahlreiche Werke, darunter Landschaftsaquarelle und Porträts.
Seine zweite große Reise führte ihn von 1505 bis 1507 nach Venedig, wo er bedeutende Künstler der Zeit wie Giovanni Bellini traf und Werke wie das “Rosenkranzfest” schuf. Nach seiner Rückkehr nach Nürnberg wurde er Mitglied des Großen Rates der Stadt.
Dürer widmete sich neben der Malerei auch dem Kupferstich und dem Holzschnitt. Seine Holzschnittfolgen wie die “Kleine Passion”, die “Große Passion” und das “Marienleben” zeugen von seiner Meisterschaft in der Grafik. Er war auch theoretisch tätig und veröffentlichte mehrere Werke zur Proportionslehre, Geometrie und Befestigungslehre.
Zu seinen späten Werken gehören die Gemälde der vier Apostel in der Alten Pinakothek in München sowie das Bildnis des Hieronymus Holzschuher. Dürer beschäftigte sich in seinen letzten Lebensjahren intensiv mit Kunsttheorie.
Er starb am 6. April 1528 in Nürnberg, möglicherweise an den Folgen einer Krankheit. Er wurde auf dem St.-Johannis-Friedhof bestattet, wo später eine Gipsmaske von ihm genommen wurde. Dürers Werk hatte einen nachhaltigen Einfluss auf die Kunstgeschichte und gilt bis heute als bedeutend für die Entwicklung der Renaissance-Kunst in Nordeuropa.
Fragen und Antworten:
- Wer war Albrecht Dürer?
- Albrecht Dürer war ein bedeutender deutscher Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker der Renaissance. Er ist bekannt für seine detaillierten Holzschnitte und Kupferstiche.
- Wann ist Albrecht Dürer geboren?
- Albrecht Dürer wurde am 21. Mai 1471 in Nürnberg geboren.
- Wo steht das Albrecht Dürer Haus?
- Das Albrecht-Dürer-Haus steht in Nürnberg, Deutschland, in der Albrecht-Dürer-Straße 39.
- Wann ist Albrecht Dürer gestorben?
- Albrecht Dürer starb am 6. April 1528 in Nürnberg.
- Wann lebte Albrecht Dürer?
- Albrecht Dürer lebte von 1471 bis 1528.
- Was hat Albrecht Dürer erfunden?
- Albrecht Dürer hat keine spezifischen Erfindungen gemacht, aber er verbesserte die Techniken in der Druckgrafik und brachte wichtige Beiträge in der Kunsttheorie, insbesondere in Bezug auf Proportionen und Perspektive.
- Wie alt wurde Albrecht Dürer?
- Albrecht Dürer wurde 56 Jahre alt.
- Wo hängt der Hase von Albrecht Dürer?
- Der “Feldhase” von Albrecht Dürer hängt in der Albertina in Wien, Österreich.
Quelle: WikiPedia.org